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Alles ins All

Nicht nur Elon Musk startete in den letzten Jahren mit SpaceX zigmal ins All, auch ich tat es. Er beförderte Güter für die ISS, Satelliten oder geheime Staatsprojekte in die Erdumlaufbahn – ich dagegen bin eher so der Händlertyp, der einige Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt, versucht sich mit interstellaren Transporten einen Namen zu machen. Okay okay, ich lasse die Katze aus dem Sack: Ich spreche von einem Videospiel, nicht der Realität, konkret von Elite Dangerous.

Bereits seit meinen Zeiten als Gamer-Teenager, der sich wenig um seine randalierende Haut scherte und viel Zeit in MMORPGs verbrachte, interessiere ich mich für die unendlichen Weiten des Weltraums. Selbst heute sprechen mich Sci-Fi Medien noch magisch an und wecken die Faszination zum uralten, mystischen All wieder von Neuem. Früher habe ich Zeit in «SpacePioneers» investiert – ein strategisch angesiedeltes Browserspiel mit Echtzeit-Elementen, sodass eine Lieferung Rohstoffe von einem zum nächsten Sonnensystem bspw. reale Tage dauerte und nicht ein paar Sekunden. Durch dieses Konzept war man daher auch gezwungen, sich den Gütertransport mehr vorzustellen als visuelle Unterstützung vom Spiel zu erhalten. Nachdem der Innovationszug rundum die Grafik der 3D Videospiele eine neue Geschwindigkeit erreichte, wurde das Spiel jedoch irgendwie nicht mehr weiterentwickelt… zumindest kommt es mir heute so vor, vielleicht war auch meine Motivation erschöpft (wie mein damals einzig solides Standbein, die Kupfermine auf meinem Heimatplaneten).

Über einen Arbeitskollegen wurde ich nun Jahre später in den Bann eines (für mich bislang) eher unscheinbaren Spiels gezogen – Elite Dangerous. Der Name und die dazugehörigen Screenshots liessen mich vor Monaten, beim Stöbern durch den PlaystationStore, zurückschrecken und ich dachte instinktiv «Nicht noch so ein Shooter». Ich habe mich getäuscht, denn es verbirgt sich weit mehr in diesem Spiel als ein paar Schlachten in den Weiten des Alls. Zu Beginn startet man in eine gigantische Welt mit einer nahezu unendlichen Anzahl von bereisbaren Systemen, Planeten und Monden: Unsere Milchstrasse.

400 billion star systems at an incredible 1:1 scale, with a full galactic and technological simulation based on real scientific principles.

So steht es auf der Webseite www.elitedangerous.com, so ganz glaubt man dies zu Beginn nicht. Doch nach einem Blick auf die «galaktische Karte» und nach der Entdeckung der darin enthaltenen Zoom-Funktion, fällt es wie Schuppen von den Augen. Unglaublich! Der Spieler startet in so einer Art «Weltraum-Smart». Dieses kleine Vehikel bringt dich loyal von A nach B, jedoch ist es beispielsweise in der Sprungweite (zwischen den Systemen) eingeschränkt, sodass man bald schon mit grösseren Modellen liebäugelt. Das Spiel ist ziemlich komplex und schreckt zu Beginn etwas durch die augenscheinlich mühsame Steuerung ab. Hat man sich jedoch ein paar Youtube-Videos bedient und eine Hand voll Tutorials gesichtet, geht es immer leichter von der Hand. Einige Aspekte die mir sehr gut gefallen:

1) Die bespielbare Welt, die zur Verfügung steht, ist unfassbar gross. Gerade in sich zusammenfallende Sterne (weisse Zwerge) wie auch Asteroidengürtel von manchen Planeten bieten ein faszinierendes Schauspiel mit einer beachtlichen Detailtiefe.

2) Man ist in der Lage durch die gigantischen Asteroidengürtel zu fliegen (um z.B. Bergbau zu betreiben) und sogar auf Planeten zu landen.

3) Es steht eine beachtliche Auswahl an möglichen Schiffen zur Auswahl, die man jedoch auch nicht überall erwerben kann. Dasselbe mit Rohstoffen, Passagieren oder im Allgemeinen Aufträgen – je nach Gebiet, Station und System stehen andere Güter zur Auswahl.

4) Die Landung auf Planeten oder das Andocken auf Raumstationen geschieht manuell. Vom Ausfahren des Fahrwerks bis zum Einholen der Landeerlaubnis.

5) Das Universum, in dem man sich bewegt, ist für alle Spieler dasselbe. Es lässt sich beliebig zwischen Einzelspieler (alleine mit NPCs) und «Open Game» (alle Spieler zusammen) hin- und herschalten, ohne irgendwelche Gegenstände oder Schiffe zu verlieren.

6) Es gibt kein konkretes Spielziel, man ist sich selbst überlassen, kann selbst entscheiden und sich entweder als Kampfpilot, Händler, Schmuggler oder Rebell seine Brötchen verdienen.

7) Die Entwicklungs-Roadmap der Softwareschmiede Frontier Developments ist prall gefüllt, allen voran das nächste, grosse Update «Beyond» Ende des Jahres 2018. Es soll die grafischen Elemente besonders bei den Landungen auf Planeneten enorm verbessern und Atmosphäre wie auch Wetter als Spielfaktoren einfliessen lassen. Ich bin gespannt!

Jedem der ab und an gerne einen Controller in die Hände nimmt, sich für Weltraum interessiert und sich nicht von einer komplexen Spielmechanik abschrecken lässt, empfehle ich das Spiel herzlich! Macht euch auf, beladet eure Schiffe mit Treibstoff und zündet die Triebwerke, in 3..2..1.

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